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Mondphasenholz für ein Grossprojekt

Mondphasenholz für ein Grossprojekt

Der Forstbetrieb am Säntis ist Teil eines grossen Bauprojektes in Meilen (ZH). Es soll eine Wohnsiedlung entstehen, und zwar mit dem Rohstoff Holz, genauer gesagt: mit Mondphasenholz aus mehrheitlich Appenzeller Wäldern.

In Meilen ist die Siedlung Burkwil geplant – ein Mehrgenerationen-Projekt mit zahlreichen Wohnungen. Es verbindet Leben, Wohnen und Kleingewerbe, soll aber auch ökologisch eine Vorbildfunktion übernehmen. Dazu gehört der Einsatz erneuerbarer Energieressourcen. Folglich hat sich die Bauherrschaft für den Baustoff Holz entschieden. Doch die Vorgaben gehen viel weiter und genau hier kommt der Forstbetrieb am Säntis ins Spiel.

Holz vorwiegend aus Appenzeller Wäldern
Für die Holzbeschaffung hat die Bauherrschaft folgende Ziele definiert: Das Holz kommt ausschliesslich aus Schweizer Wäldern, für die Holzernte werden nur ausgebildete Forstwarte und Betriebe mit Lernenden eingesetzt, die Bäume werden während der optimalen Mondphase gefällt oder der Wasserstrom des Baumes wird unterbrochen und das Holz wird in heimischen Sägereien verarbeitet. Die Nägeli AG in Gais bewarb sich für das Projekt. Da sich aber die Beschaffung von mehreren tausend Kubikmetern Rundholz nicht allein bewerkstelligen lässt, hat uns das Holzbau-Unternehmen schon bei der Projektierungsphase hinzugezogen und wir haben ein Mondphasenholz-Beschaffungskonzept erarbeitet. Im Herbst 2020 kam dann der Zuschlag für den Auftrag. Involviert sind vier Sägereien, die Beschaffung der Holzmenge wird vom Forstbetrieb am Säntis und von Forstbetrieb Gais sichergestellt, in Zusammenarbeit mit benachbarten Forstbetrieben. Die Koordination sowie die Logistik übernehmen wir vom Forstbetrieb am Säntis.

Gefällt wird nach dem Mondkalender
Um das gewünschte Mondphasenholz herzustellen, arbeiten die Forstbetriebe nach dem Mondkalender von «WaldSchweiz». Dieser stützt sich auf die Phase des Mondes und dem Mondstand im Sternzeichen. Das ist keineswegs Humbug, sondern eine jahrtausendealte Wissenschaft, die besagt, dass bei abnehmendem Mond und bei Neumond gefälltes Holz besonders haltbar und widerstandsfähig ist. Bestes Beispiel hierfür sind die asiatischen Holztempel, die schon zwei Jahrtausende schadlos überstanden haben. 2003 forschte ein Team der ETH Zürich zu diesem Thema und konnte erstmals belegen, dass Mondholz dauerhafter und verwitterungsresistenter ist als konventionell geschlagenes Holz. Sie fanden zudem heraus, dass das Mondholz bei abnehmendem Mond mehr gebundenes Wasser im Inneren enthält. Dadurch wird das Holz dichter, druckfester und abwehrender gegen eindringende Pilze und Insekten. Wer also in den letzten Wochen oder in nächster Zeit durch den Wald streift und dabei geringelte Bäume entdeckt, weiss jetzt, warum. So zum Beispiel gerade im Burketwald in Urnäsch.

Qualitätsmanagement
Der Bauherrschaft sind die ökologischen Vorgaben äusserst wichtig. Entsprechend wird ein sorgfältiges Qualitätsmanagement gewährleistet. Der zuständige Revierförster und Betriebsleiter übernimmt die Verantwortung und garantiert, dass das Holz aus den eigenen Wäldern kommt und gemäss des Mondkalenders geerntet wird. Die Baumstämme werden manuell eingemessen und mit einer Stammnummer markiert. So lässt sich jeder einzelne Stamm bis zur Sägerei auf einer Holzliste nachverfolgen. Zudem werden die Schnittwaren allesamt luftgetrocknet, deshalb braucht es eine lange Vorlaufzeit, bis das Holz zum Bauen bereit ist. Anfang 2024 soll die Siedlung Burkwil eröffnet werden.

Infos zum Projekt: www.burkwil.ch

Forstbetrieb am Säntis
Werkhof Furt
9107 Urnäsch

T 071 364 15 76
info@forstbetriebamsaentis.ch
www.forstbetriebamsaentis.ch

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